Was soll ich sagen, außer… Ich bin begeistert. Der Backupserver ist eingerichtet. Das (Grob-)Konzept steht. Die Sicherungen laufen fehlerfrei und es… ESKALIERT.
VeeamOne
Ich habe separat zum Backup VeeamOne aufgesetzt und konfiguriert. Ein klasse Tool, auch wenn ich der Meinung bin, dass vielen Unternehmen die Free-Version absolut reichen würde. Warum ich das sage? Viele Unternehmen haben VeeamOne mit der Availability Suite erworben – meistens, weil ein unwissender und geldgeiler Vertriebler sagt “das ist soooo toll. Haben alle unsere Kunden”. Jedoch kenne ich kein Unternehmen, welches die kostenpflichtigen Features nutzt. Außerdem ist es sehr homogen-beschränkt und Systeme außerhalb von Hypervisor’n/Backupservern kann man nicht überwachen. Daher benötigt man zwangsläufig ein weiteres Monitoring-Tool. Daher bin ich der Meinung, es ist nice-to-have. Dafür viel Geld ausgeben muss man aber nicht, außer man entscheidet sich, dieses als Haupt-Tool zu nutzen.
Backup
Das ganze Setting und Sizing ist nun nebensächlich. Ich kann lange (technische) Einträge schreiben, was ich wie konfiguriert habe, um das letzte quäntchen Performance raus zu holen – jedoch ist das nebensächlich.Fakt ist, es erfüllt die Kundenvorstellungen und -Vorgaben eines performanten Backups und nebenbei macht es (aus technischer Sicht) Spaß zu sehen, wozu eine performante Umgebung in der Lage ist. “Sexy and u know it”
Der Backupserver ist im Gegensatz zur restlichen Umgebung “nur” mit 8Gbps Fibre Channel angebunden. 8 Gbps bedeutet, dass man 1 Gigabyte pro Sekunde übertragen kann. Wenn man sich die Transferrate aus dem Bild ansieht stellt man fest – es wird erfüllt.
Tests
Natürlich gehört zu einem Backup auch, genau… der Restore-Test. Das Instant Recovery von Veeam wäre das erste Mittel der Wahl, wenn es im DR Fall darum geht, die wichtigsten VMs wieder lauffähig zu machen.Leider hatte ich irgendwann keine Lust mehr weiter zu testen. Es wurden 9 VMs Instant bereitgestellt, darin “gearbeitet” und gerne zwischendurch neu gestartet (um Last zu erzeugen). Jedoch hatte die Umgebung nicht mal ein müdes Lächeln für mich übrig. Lange Rede, keinen Sinn: Da geht noch was.
Planung
Nächste Woche richte ich das SureBackup ein – ein, wie ich finde, weit (!) unterschätztes Features, welches Veeam einem IT-Admin an die Hand gibt! Würde ich hier alle Vorteile aufführen, hätte ich keinen Inhalt für die nächste Woche – also abwarten =)
Außerdem widme ich mich dem Thema der Auslagerung. Gewisse Daten sollten außerhalb des Standorts gelagert werden. Hier müssen mehrere Vorgaben geprüft und berücksichtigt werden (Stichwort ISO 27001) und es muss ein DR Szenario besprochen und festgehalten werden.
Tape
… nicht tot – aber oft nicht zu Ende gedacht!
Eine Tape-Variante wäre bei dem Kunden nicht sinnvoll.Was ich immer hinterfrage ist folgendes Szenario: Was passiert, wenn es brennt – und wie schnell musst du (als Unternehmen) wieder lauffähig sein.
Ich kenne einige Unternehmen
– die ihre Tapes einfach im Laufwerk lassen,
– in irgendwelche Schränke wegschließen oder
– in einem kleinen Safe deponieren. Dieser bieten Zugangsschutz gegen – keine Frage.
Aber wenn das Gebäude abfackelt, fackelt auch die Tape-Library ab. Die Ersatzbeschaffung, Bereitstellung und Restore, dauern vermutlich bis zu 3 Tage.Zusätzlich sollte man bedenkem, dass bei einem Brand große Hitze erzeugt wird. Diese könnte den Inhalt in einem Safe zum Schmelzen bringen. Wir reden hier von Magnet-Bändern, die nicht hitzebeständig sind (abgesehen von den ca. 40 Tonnen Schutt über den Safe 😀 ).
Also – wenn mehrere Brandabschnitte und/oder Gebäude- und/oder Standorttrennungen vorhanden sind, halte ich es für durchaus sinnvoll! Damit es aber als “rettender Anker” genutzt werden kann, was viele Unternehmen damit glauben zu haben, bedarf es meiner Meinung nach immer ein wenig mehr als die Daten nur “auf Tape und weg” zu schreiben.
Wie es nun mal in der IT so ist – es gibt viele Wege um an das Ziel zu kommen.